Psychologische Mundgesundheit
Abteilung Angewandte Emotions- und
Motivationspsychologie
Psychologie und Mundgesundheit
Mundgesundheit ist nicht nur ein Thema der Zahnmedizin. Mundgesundheit betrifft uns alle.
Mundgesundheit reicht von der Vorsorge über die Patientenversorgung bis zur Kommunikation zwischen Ärzten und Ärztinnen, Patienten und Patientinnen und betreuendem Pflegepersonal.
Mundgesundheit ist ein wesentlicher Faktor von körperlicher und psychischer Gesundheit und dem Wohlbefinden über die Lebenspanne.
Mundgesundheit und deren Prävention betrifft somit viele wissenschaftliche Disziplinen - auch die Psychologie.
Trotzdem ist die Mundgesundheit oft noch ein vernachlässigter Aspekt bei der Erforschung von Einflussfaktoren auf die Gesundheit und das Wohlbefinden.
Schmecken, Fühlen, Spüren, Kauen und Riechen sind wichtige Funktionen der Mundgesundheit. Sie spielen bei der Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit eine lebenswichtige Rolle.
Gesicht, Mund und Zähne bilden gemeinsam ein Wahrnehmungsorgan. Sie spielen bei der Kommunikation (u.a. beim Ausdruck von Emotionen und beim Sprechen) eine zentrale Rolle. Gesunde Zähne und ein gesunder Mund zählen (unabhängig vom Alter) zu den wesentlichen sozialen Attraktivitätsmerkmalen.
Einschränkungen der Mundgesundheit
Zusammenhänge zwischen der Mundgesundheit, somatischen Erkrankungen und psychischen Faktoren wie dem Wohlbefinden oder der Lebensqualität wurden bislang in der Literatur vorwiegend bei älteren Menschen untersucht.
Einschränkungen in der Mundgesundheit können jedoch bei zahlreichen Krankheiten auftreten, nicht nur bei typischen zahnmedizinischen oder altersdegenerativen Erkrankungen, sondern auch bei psychischen Erkrankungen oder bei psychischer Belastungen und dies über die gesamte Lebenspanne.
Mundgesundheit im jungen Erwachsenenalter
Die Mundgesundheit inklusive ihrer emotionalen und sensomotorischen Funktionen, unter anderem des Schmeckens und Kauens, ist bereits im jungen Erwachsenenalter entscheidend für die empfundene körperliche und psychische Lebensqualität.
Über das Zusammenwirken von Mundgesundheit, psychischer Gesundheit und Wohlbefinden bei jüngeren Erwachsenen ist bisher wenig bekannt.
Stress, Lebensstil und Mundgesundheit: Mund und Psyche
Stress und lebensstilbezogene Faktoren tragen unabhängig vom Alter zur Mundgesundheit, zur psychischen Gesundheit und zu unserem Wohlbefinden bei. Viele dieser Risikofaktoren die zu schlechter Mundgesundheit, Schädigungen der Zähne und der Mundhöhle beitragen, wie Rauchen, Alkoholkonsum oder falsches Ernährungs- und Essverhalten (erhöhter Zucker- und Fettkonsum) sind keine spezifischen Risikofaktoren, die nur zu einer schlechten Mundgesundheit beitragen. Sie erhöhen das Risiko für NCDs (non communicable diseases), zu denen auch Mundkrankheiten gehören. Diese Risikofaktoren werden deswegen als lebensstilbezogene Risikofaktoren bezeichnet. Wahrgenommener Stress kann akut und langfristig sowohl zu psychischen als auch zu psychophysiologischen und biologischen, organismischen Anpassungsreaktionen führen, die bei chronischem Stress über verschiedene Wege zu Beeinträchtigungen der Gesundheit, so auch der Mundgesundheit führen können.
Bruxismus ist das unwillentlich auftretende Zähneknirschen und Aufeinanderpressen der Zähne, in dessen Folge der Verschleiß des Zahnhalteapparates (Parodontium), Verspannungen des Kiefergelenkes, der Kaumuskulatur sowie andere Muskelgruppen auftreten. Bruxismus als Stressbewältigung zählt zu den oralen Krankheitsbildern bei denen Stress als mitverursachender Faktor diskutiert wird.
Einfluss von Stress u. Emotionen auf die Geschmacks-wahrnehmung
Der Geschmacksinn wird ebenso wie die anderen Sinne oder das Kauen stark durch psychische Faktoren wie Stress und Emotionen beeinflusst. So kann die Intensität der Wahrnehmung und die Präferenz für verschiedene Geschmacksrichtungen (süß, bitter, sauer, salzig, fettig oder umami) durch den Einfluss von Stress, Emotionen oder bei positiver oder negativer Stimmung deutlich variieren.
Forschungsschwerpunkt: Prävention - Mundgesundheit und Psyche
"PSY-ORAL: Mundgesundheit und Psyche" erforscht die Mundgesundheit als wichtige Determinante von psychischer und physischer Gesundheit über die Lebensspanne mit einem Fokus auf das junge Erwachsenenalter und die Erforschung von primärpräventiven Maßnahmen zum Erhalt der Mund-Gesundheit
1. Ganzheitliche Befundung der Mundgesundheit
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Befundung des Kauens und Schmeckens
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Halitosismessung und aMMP-8 Gewebeabbau-Früherkennung
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Neurokognitives und neuromotorisches Assessment
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Emotionswahrnehmung und Emotionsausdruck
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Psychologisches Screening
2. Forschungstransfer, Fortbildung und Lehre
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Psychologische Lehrangebote
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Betreuung von Abschlussarbeiten von Studierenden
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Kooperationen
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Workshops und Veranstaltungen
3. Kommunikation und Verhalten
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Strategien der Emotions-, Stress-, Motivations- und Verhaltensregulation
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Unterstützung eines aktiven Lebensstils (z.B. aktivitätsbezogene Programme inkl. körperlicher Aktivität)
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Unterstützung der Arzt-Patient Interaktion und der Adhärenz bei der Umsetzung primärpräventiver Maßnahmen
4. Anwendung
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junge Erwachse
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ältere Personen
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Teilnahme: ab 18 Jahre
Die Ulmer Projekte und Studien bauen auf 4 Meilensteinen auf:
Über uns
Forschung: Prävention - Mundgesundheit und Psyche
Die Abteilung Angewandte Emotions- und Motivationspsychologie der Universität Ulm forscht zu den emotionalen und motivationalen Grundlagen des menschlichen Erlebens und Verhaltens an der Schnittstelle zwischen Mensch, Technik, Neurowissenschaft und Gesundheit.
ANWENDUNGSBEZOGENE GRUNDLAGENFORSCHUNG: Die Abteilung verfügt über ein Mobile-Sense Lab, ein Brain-Lab und ein Sport-Physio-Lab, in welchen die komplexen psychoneurophysiologischen Wechselwirkungen und Zusammenhänge zwischen oraler, psychischer und körperlicher Gesundheit und deren Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden im Rahmen kontrollierter laborexperimenteller Studien systematisch untersucht werden. Ergänzt werden die laborexperimentellen Studien durch Onlinestudien.
Des Weiteren werden die Wechselwirkungen zwischen non-verbaler und verbaler Kommunikation unter anderem in Verbindung mit dem Forschungsschwerpunkt „Emotion und Sprache“ mit Blick auf eine gesunde Kommunikation und die Motivation zur Verhaltensänderung bei gesunden Personen und bei vulnerablen Gruppen untersucht.
Auch geeignete psychologische Interventionsmaßnahmen zur Unterstützung der Motivation und Interaktion bei der Implementierung und Umsetzung primärpräventiver Maßnahmen in der Praxis, unter anderem in Verbindung mit dem Forschungsschwerpunkt „Körperliche Aktivität, Bewegung und Wohlbefinden“ der Abteilung werden in Zusammenhang mit der Mundgesundheit gezielt erforscht und Konzepte für die Ausbildung und praktische Anwendung entwickelt und evaluiert.
Aktuelle Studien - Freiwillige Teilnehmende gesucht
Interesse? Machen Sie mit!
Unterstützen Sie Forschung und Wissenschaft durch Ihre freiwillige Studienteilnahme.
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Kooperationsstudie – Psychologie-Zahnmedizin Ulm:
Untersuchung der Geschmackswahrnehmung und der Körperwahrnehmung bei Zahnersatz und dessen Einfluss auf die Lebensqualität. Kurztitel: Geschmackswahrnehmung und Zahnersatz – GEZE.
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Abteilungsstudie Psychologie Ulm - Mundgesundheitsscreening - Check your Health: In einer aktuellen Pilotstudie untersuchen wir Zusammenhänge zwischen Kau- und Geschmackswahrnehmung und der neurokognitiven und neuromotorischen Leistungsfähigkeit.
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Abteilungsstudie Psychologie Ulm - Mundgesundheit, Stress, körperliche und mentale Gesundheit: In einer aktuellen anonymen Umfrage erheben wir deutschlandweit über alle Altersgruppen Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit, Stress, körperlicher und mentaler Gesundheit.
Aktuell suchen wir noch Teilnehmende für die Kontrollgruppe.
Die Teilnahme ist freiwillig.
Alter: ab 18 Jahre
Die Teilnahme ist freiwillig.
Alter: ab 18 Jahre
Die Teilnahme ist freiwillig.
Alter: ab 18 Jahre
Symposien, Workshops, Vorträge, Publikationen
Wenn Sie mehr erfahren wollen zum ersten Ulmer Online Symposium "Mundgesundheit und Psychologie", zu Posterpräsentationen oder Publikationen: Hier geht's zur Registrierung.
Langer Abend der Wissenschaft der Universität Ulm 2023
DIE PSYCHOLOGIE
DES GESCHMACKS
Simone Weimann
DIE PSYCHOLOGIE DES GESCHMACKS: WAHRNEHMEN UND WOHLBEFINDEN BEGINNEN IM MUND
Simone Weimann
Mundgesundheit, Angst, Stress, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, Einstellungen zum Essen und depressive Symptome
Simone Weimann
Wie depressive Symptome, Risiko für Essstörung und Mundgesundheit bei gesunden Erwachsenen zusammenhängen können
Simone Weimann
Kontakt
Für Expert:innen
Für Studierende
Praktikum / Hilfskräfte
Sie sind als Experte oder Expertin im Gesundheitswesen tätig und möchten mehr über den Forschungsansatz und die Studien erfahren und Lösungsansätze für Ihre Praxis generieren?
Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Sie studieren an der Universität Ulm Psychologie im Bachelor oder Master und haben Interesse an einer Abschlussarbeit?
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Sie studieren an der Universität Ulm Psychologie oder Zahnmedizin und haben Interesse an einem Praktikum oder an einer Hilfskraftstelle?
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Lehre und Fortbildung
Im Ulmer Psychologiestudium bieten wir Projektseminare sowie Abschlussarbeiten an, in welchem die Mundgesundheit von einer psychologischen interdisziplinären Perspektive betrachtet wird. In Kooperation mit der Zahnmedizin ist auch die Betreuung zahnmedizinischer Doktorarbeiten möglich.
Bild: C. Herbert
AKTUELLES
PSYCHOLOGISCHE MUNDGESUNDHEIT MEETS PSYCHOTHERAPIE - 20. Jahreskongress Wissenschaft Praxis -BOCHUM 2024 WORKSHOP: Mundgesundheit und mentale Gesundheit
PSYCHOLOGISCHE MUNDGESUNDHEIT MEETS DENTALHYGIENE- 100. Jahre DG PARO 2024 Schnittstellen der Parodontologie
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